GEBAS Tipp

13.06.2018

Ersatzprodukte für Kuhmilch oder Nüsse

Kein Eisgenuss bei Lebensmittelallergie oder -intoleranz?

Lebensmittelempfindlichkeiten sind heute an der Tagesordnung und jeder kennt jemand mit Gluten-Unverträglichkeit, Laktose-Intoleranz oder Lebensmittelallergie. Bei Betroffenen geht entspannter Genuss oft mit einer vorherigen, akribischen Zutatenrecherche einher. Das ist ganz schön anstrengend und bedeutet Verzicht. Gute Alternativen für Allergiker oder Menschen mit einer Intoleranz sind oft nicht im Angebot.

Im Folgenden haben wir die Lebensmittel näher beleuchtet, die für Unverträglichkeiten verantwortlich sind und vielfach auch in Speiseeis Verwendung finden. Und wir geben Ihnen Tipps und Empfehlungen für mögliche Ersatzstoffe.

Nüsse, Mandeln, Pistazien und Co. 

Die Nuss-Allergie ist eine der häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die oft in Verbindung mit einer Pollenallergie, als sogenannte Kreuzallergie auftritt. Und eine Nuss-Allergie umfasst nicht unbedingt alle Arten von Nüssen. Wichtig ist herauszufinden, welche Schalenfrucht dem Immunsystem Probleme bereitet.  

Alternative Zutaten für Nüsse in der Speiseeisproduktion könnten zum Beispiel Sesamkörner sein, die geröstet auch einen wunderbaren Eigengeschmack haben. Als nussige Alternative eignen sich auch Kokosmark, -flocken oder -raspel, die zusätzlich noch einen Hauch Südsee in die Eistheke bringen. 

Erdnüsse

Botanisch gesehen sind Erdnüsse gar keine Nüsse, sondern Hülsenfrüchte. Im Vergleich zu anderen Lebensmitteln hat Erdnuss ein sehr hohes allergisches Potenzial. Die Symptome einer Allergie treten meist unmittelbar oder in einem Zeitraum von ungefähr zwei Stunden nach Verzehr auf.

Erdnüsse sind einzigartig und geschmacklich schwer durch ein anderes Produkt zu ersetzen. Für die Eisproduktion wäre die Idee, mal etwas ganz Anderes auszuprobieren und zum Beispiel Sonnenblumenkernpaste als Zutat zu verwenden. 

Die Erdmandel für experimentierfreudige Eismacher

Für die experimentierfreudigen Eismacher haben wir noch einen Nuss-Ersatz-Tipp: Die Erdmandel. Die braune, erbsengroßen Knolle, auch als Tigernuss bekannt, wird aus den Wurzeln von Sauergräsern gewonnen. In Spanien ist die Horchata de Chufa, ein erfrischendes Getränk aus Erdmandeln, seit Jahrhunderten bekannt und besonders in der Gegend von Valencia beliebt. Das nussig süße, milchige Getränk wird dort in sogenannten Horchaterías angeboten und gilt als regionale Spezialität.

Die Erdmandel hat viele Mineralstoffe, Spurenelemente und ungesättigte Fettsäuren. Die Powerknolle erinnert geschmacklich an Haselnüsse oder Mandeln mit Frische-Kick. Als Zutat im Eis können wir sie uns mit Früchten, kombiniert in einem ganz leicht vanilligen Milcheis, wunderbar vorstellen.

Erdmandel als Nussalternative

Ein Experiment wert: Erdmandel als Nussersatz

Kuhmilch

Kuhmilch ist nach der Muttermilch oft das erste Eiweiß, mit dem unser Körper in Berührung kommt. Deshalb sind Säuglinge und Kleinkinder von einer Kuhmilch-Allergie besonders oft betroffen. Bei ihnen verliert sich die Unverträglichkeit aber meistens im Laufe der Zeit. In seltenen Fällen bleibt sie jedoch ein Leben lang bestehen. 

Bei einer Laktoseintoleranz hingegen reagiert der Mensch auf den Milchzucker der Kuhmilch. Eine Laktoseintoleranz ist selten genetisch bedingt und tritt in den meisten Fällen erst im Laufe des Lebens in Erscheinung. 

Alternativen zur Kuhmilch sind Kokos-, Reis- oder Sojamilch. Alle drei Zutaten eignen sich hervorragend für die Eisproduktion. Ein Geschmackstest ist aber in jedem Fall zu empfehlen, denn jede dieser alternativen Zutaten hat einen besonderen Eigengeschmack. Mit den Kokos-, Reis- oder Sojamilch-Alternativen lassen sich spannende neue Sorten  – zum Beispiel für ein veganes Angebot – entwickeln.

Unser Fazit nach diesem Ausflug in die Welt der Lebensmittelempfindlichkeiten: Es gibt extrem leckere Alternativen für genussvolles Eisessen auch mit Allergie oder Lebensmittelintoleranz. Und Betroffene freuen sich sich über ein entsprechendes Angebot in Ihrer Eisdiele. 

Kennzeichnungspflicht von Allergenen

Wer unsicher ist, ob und welche Allergene in einem Lebensmittel enthalten sind, sollte genau auf die Verpackung oder Produktbeschriftung schauen. Hier müssen die häufigsten Auslöser von Allergien angegeben werden. In unserem Blogbericht lesen Sie, welche 14 Allergene immer kennzeichnungspflichtig sind.

Bild Titel: geo-grafika@shutterstock.com, Bild Beitrag: pixabay

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Autor

Caroline Zöller

Eisliebhaberin und schon aus reinem Eigennutz immer an den neuesten Trends und Entwicklungen in Sachen Eis, Kulinarik und Gastronomie interessiert. Dazu sind Kommunikation, Marketing und die perfekte Kundenansprache ihr Steckenpferd. Sie ist presserechtlich verantwortlich für den Inhalt (V.i.S.d.P.)