Pflanzendrinks vs. Kuhmilch
Milchersatzprodukte boomen und stoßen auf ein immer breiteres Verbraucherinteresse. Die Milchalternativen haben mittlerweile ähnlich viel Regalplatz im Supermarkt wie Kuhmilch und in Cafés gehören sie für die vegane Ausgabe von Milchkaffee und Cappuccino schon lange zum Standardrepertoire. Rein vegane Eisdielen eröffnen vielerorts und auch in klassischen Eissalons sind heute, neben Fruchtsorbets verschiedene Milcheissorten ohne Kuhmilch zu haben.
Schon rund 50 % der Verbraucher in Deutschland haben Milchersatzprodukte getestet – auch wenn sie nicht vegan leben oder eine Intoleranz gegen Laktose haben. Pflanzendrinks werden gern als Ergänzung zu tierischer Milch konsumiert. In einer Umfrage aus 2021gaben 3/4 der Befragten an, Hafermilch zu benutzen. 2/3 schwörten auf Mandelmilch und auch der Klassiker auf Sojabasis ist immer noch sehr gefragt. Pflanzliche Alternativen wie Erbsen-, Dinkel- oder Hanfmilch dagegen fristen eher ein Nischendasein. Fakt ist aber: Die Kategorie der Milchalternativen ist im Lebensmitteleinzelhandel eine mit dem größten Umsatzanstieg.
Warum Verbraucher der Kuhmilch den Rücken kehren
Die häufigsten Motive für den Verzicht auf das tierische Original sind der Umwelt-, Klima- und Tierschutz. Der Anbauflächen- und Wasserbedarf der Milchalternativen und ihr CO2-Fußabdruck sind deutlich geringer als bei Kuhmilch und das zieht bei den Verbrauchern. Parallel zum Boom der Pflanzendrinks sinkt der Pro-Kopf-Verbrauch von Kuhmilch seit Jahren – in 2021 waren es laut den Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) rund 2,2 Liter pro Person. Der niedrigste Milchverbrauch seit Beginn der gesamtdeutschen Statistik im Jahr 1991.
Pflanzendrinks: Trend auch in Eisdielen und Cafés
In zwei Städten – Stuttgart und Köln – betreibt another milk rein vegane Cafés. Statt Kuhmilch wählen die Kunden hier Quinoa, Reis, Dinkel, Kokos, Hafer, Mandel, Haselnuss oder Cashews als Milch-Alternative in ihren Kaffee- und Teespezialitäten. Auch in der Eisdiele art&wEISe gibt es nichts von der Kuh auf der Karte. Die Eismanufaktur hat das Ziel bestes Eis auf pflanzlicher Basis herzustellen. Kuhmilch und künstliche Zutaten sind tabu. Nur zwei Beispiele, die zeigen, dass vegane Eis- und Kaffee-Spezialitäten vom Nischenangebot zum Standard geworden sind. Viele weitere Eisdielen haben auch schon reagiert und bieten neben einer Auswahl an pflanzlichen Milcheis-Sorten sogar vegane Waffeln und vegane Sahne an.
Eine kleine Eis-Tour
Das Angebot in Köln zum Beispiel wächst stetig. In beinahe jeder Eisdiele gibt es hier veganes Milcheis. Bei Keiserlich sind es Sorten wie Peanut Butter, Ahorn-Pecannuss, Mohn mit Aprikosensoße oder Avocado-Gurke, die stilecht in der veganen Waffel serviert, begeistern. Die Eisdielerin punktet besonders mit ihrem veganen Vanilleeis, beim alteingesessenen Eiscafé Cortina ist das vegane Spaghetti-Eis ein echter Publikumsliebling und bei Il Gelato di Ferigo stehen glutenfreie Eiskreationen aus natürlichen, laktosefreien und veganen Zutaten und probiotischer Joghurt auf der Karte. Bei NOMOO – wir berichteten – ist neben einem hohen Anteil der Leitzutat der jeweiligen Sorte und wenig Zucker, die Kokosbasis das Geheimnis für cremiges, veganes Bechereis aus dem Supermarkt.
Vegane Eisgrundstoffe einfach finden
Diese Liste lässt sich beinahe unendlich fortführen. Für uns ein Zeichen, dass veganes Eis tatsächlich im Mainstream angekommen ist und sich fest in Deutschland etabliert hat. Auch Hersteller und der Großhandel reagieren auf den Foodtrend und immer öfter auf vegane Produkte hin. Übrigens: Bei GEBAS sind vegane Eisgrundstoffe ganz einfach über einen Filter auf der Webseite zu finden.
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Elza Kurbanova auf unsplash.com